Eine Analyse der Vorrunde der 1. Mannschaft des FC Speichers
Month: November 2022
Verpatzter Start, Eindrückliche Serie, fehlende Konstanz, Ambitioniertes Ziel
Der FC Speicher schliesst die Vorrunde mit sieben Siegen und einer Niederlage punktegleich wie der FC Rorschach-Goldach auf dem 2. Tabellenrang ab. Am vergangenen Wochenende traf sich die Mannschaft für einen gemeinsamen Vorrundenabschluss. Dabei stand neben einer Verabschiedung auch ein gemeinsames Zielverständnis für die Rückrunde im Mittelpunkt.
Eine neue Zusammensetzung
Seit die 1. Mannschaft des FC Speichers vor rund zwei Jahren den Gang in die 4. Liga antreten musste, tat man sich in der neuen Spielklasse schwer. Trotz einer qualitativ starken Mannschaft spielte man in der letzten Saison nicht um den Aufstieg mit. Dieses Jahr standen der Mannschaft mit Rico Graf sowie Patrick Würzer zudem die zwei dienstältesten Spieler für die Vorrunde nicht zur Verfügung. Erfreulicherweise konnte sich die Mannschaft jedoch mit einigen jungen Spieler aus den eigenen Reihen verstärken (namentlich Maxi Schulz, Lino Kurz und Rinor Ramaij). Diese brachten neben ihrem fussballerischen Wert vor allem auch frischen Wind ins Team und trugen wesentlich zu einer neuen Dynamik in der Mannschaft bei. Mit einem Altersschnitt von knapp 23 Jahren stellt der FC Speicher wahrscheinlich eine der jüngsten Mannschaften der Liga. Entsprechend dieser neuen Zusammensetzung wurden vor dem Saisonstart auch kein konkretes Ziel formuliert.
Ein missglückter Saisonstart
Die Vorbereitung war einmal mehr geprägt von vielen Ferienabwesenheiten. Dementsprechenden starteten einige Stammkräfte mit wenigen Trainingseinheiten in die neue Saison und eine Standortbestimmung war für das Trainerteam schwierig. Als erste Partie stand die Cup-Begegnung gegen den 3. Ligisten FC Schmerikon auf dem Programm. Die neu formierte Startelf zeigte dabei eine sehr abgeklärte Leistung und musste sich erst in den Schlussminuten geschlagen geben. Das Spiel zeigte welche Qualität in der Mannschaft steckt, wenn jeder seinen Job erledigt und man sich kampfbereit zeigt. Entsprechend niedergeschlagen war die Stimmung eine Woche später nach der unnötigen, am Ende jedoch nicht unverdienten, Startniederlage in der Meisterschaft. Fussballerisch war man in diesem Spiel eindeutig das bessere Team. Jedoch lies die Effizienz sowie die fehlende Konstanz in der zweiten Halbzeit zu wünschen übrig und man kassierte eine bittere 2:5 Niederlage.
Eine eindrückliche Siegesserie
Auf den verpatzen Start folgte ein abgeklärter 2:0 Erfolg gegen den zukünftigen Wintermeister FC Rorschach-Goldach sowie ein diskussionsloser 2:5 Ausswärtserfolg auf der ungeliebten Birkenau in Rebstein. Diese zwei Erfolge in wenigen Tagen brachten dem Team das nötige Selbstvertrauen auch gegen starke Gegner als Sieger vom Platz gehen zu können. Mit entsprechend breiter Brust, wie Ray Kunz, ging man in die folgenden Spiele und liess der bitteren Startniederlage sieben Siege in Serie folgen. Dabei überzeugte das Team vor allem vor dem Tor. Der FC Speicher weist mit 32 geschossenen Toren aus 10 Spielen die beste Offensive der Gruppe auf. Aus dem Kollektiv sticht dabei Lucas Zimmermann hervor. Mit 12 Treffern stellt er den besten Wert der Liga auf und bewies seine Kaltschnäuzigkeit von Spiel zu Spiel. Auch konnte man sich eines torgefährlichen Mittelfelds sichersein. Allein Oliver Schläpfer und Kris Kunz steuerten zusammen 11 Tore bei.
Die fehlende Konstanz und schwache Defensive
Trotz der insgesamt hervorragenden Vorrunde muss festgehalten werden, dass der FC Speicher selten über die vollen 90 Minuten zu überzeugen wusste. Oft wurde die Partie in spielstarken Minuten entschieden. In den restlichen Phasen wurde den Gegnern jedoch zu viele Freiheiten zugestanden und immer wieder kam es durch Eigenfehler zu Torchancen. Die Schwäche in der Defensive zeigen auch die 21 erhalten Gegentreffer. Als Vergleich, der punktegleiche erstplatzierten FC Rorschach-Goldach erhielt gerade einmal sieben Gegentreffer in der Vorrunde. Das Trainertrio um Kunz, Schrag und Thüler weiss also an welchen Schrauben sie in der Winterpause drehen müssen, um das Team auf eine erfolgreiche Rückrunde vorzubereiten.
Ein ambitioniertes Ziel
Die Vorrunde hat gezeigt, dass der FC Speicher ein ernstzunehmender Kandidat für den Aufstieg ist. Dies Ambition möchte das Team auch in der Rückrunde verfolgen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch eine hohe Trainingspräsenz sowie intensive Einheiten zentral. Leider muss der FC Speicher ab der Rückrunde zudem auf zwei routinierte Spieler verzichten. Mit Raphael Bär und Oliver Schläpfer traten zwei Spieler zurück, welche die Mannschaft auf und neben dem Platz geprägt haben. Dafür darf das Team wieder auf die Dienste von Egzon Shala zählen, welcher nach einem Abstecher wieder zurück zu seinem Herzensclub gefunden hat. Man darf also gespannt sein, wie sich der FC Speicher beim Rückrundenauftakt am 1. April auf der heimischen Buchenanlage präsentieren wird.